Hans Knoll wurde 1914 in Stuttgart in eine Familie erfolgreicher Möbelhersteller geboren. Das Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts war ein Epizentrum moderner Designtheorie, die auf Grundlagen wie Rationalität, Funktionalismus und Massenproduktion beruhte und vor allem in den Produkten des Deutschen Werkbundes, der sich aus Künstlern, Architekten, Designern und Industriellen und der einflussreichen Bauhausschule zusammensetzte, sehr deutlich erkennbar ist. Dieses Milieu hatte sehr großen Einfluss auf Hans und inspirierte ihn dazu, Möbel für das neue Zeitalter zu produzieren. Nachdem er einige Zeit in London gearbeitet hatte, zog er 1937 in die Vereinigten Staaten. Seine modernen Visionen nahm er mit sich.
Florence Knoll, geborene Schust, wurde in Saginaw, Michigan, im Jahr 1917 geboren und zeigte von klein auf großes Interesse an Architektur. Nachdem sie 1934 die Kingswood Mädchenschule abschloss, wechselte sie zu der neu gegründeten, von Bauhaus inspirierten Cranbrook Academy of Art, um dort unter dem kürzlich emigrierten finnischen Architekten Eliel Saarinen Architektur zu studieren. Dort freundete sie sich mit den zukünftigen Design-Koryphäen Charles Eames und Eero Saarinen an. Später studierte sie Stadtplanung an der School of Architecture der Columbia University. 1937 ließ sie sich von den ehemaligen Bauhaus-Professoren Walter Gropius und Marcel Breuer in Cambridge, Massachusetts, ausbilden und schrieb sich ein paar Jahre später am Illinois Institute of Technology ein, wo der deutsche Architekt Ludwig Mies van der Rohe zu ihrem lebenslangen Mentor wurde.
1938 gründete Hans Knoll die Hans G. Knoll Furniture Company als Exportfirma für Möbel auf einer kleinen Fläche in der East 72nd Street in New York City. Die Firma wuchs schnell und entwickelte sich zu einem produzierenden Unternehmen. Im Jahr 1941 eröffnete Hans seine erste Fabrik in einem ehemaligen Tanzlokal in East Greenville, Pennsylvania, und stellte den dänischen Designer Jens Risom ein, der ihm letztendlich zur Entwicklung der ersten original Knoll Möbel verhalf. Im selben Jahr traf er Florence bei einem Projekt für Inneneinrichtung und entdeckte ihr außergewöhnliches Auge und ihren guten Geschmack. Er stellte sie ein, um Geschäfte mit Architekten und Innenausstattern zu machen. Später kümmerte sie sich auch um betriebsinterne Planung und war Ratgeberin für Inneneinrichtung für die stetig wachsende Firmenkundschaft. 1946 heirateten Hans und Florence und benannten die Firma in Knoll Associates um. Außerdem gründeten sie im selben Jahr offiziell die Planungseinheit des Unternehmens, um dessen Rolle in der Innendesignsbranche zu festigen. Bedauerlicherweise kam Hans bei einem tragischen Autounfall 1955 ums Leben, aber Florence blieb bis zu ihrem Ruhestand 1965 aktiv.
Zu den Markenzeichen Knolls gehören der Wassily Chair von Marcel Breuer (1925), der Barcelona Chair von Mies van der Rohe (1929/1948), der Diamond Chair von Harry Bertoia (1952), der Tulip Chair von Eero Saarinen (1957) und Florences eigene Möbelkollektion aus den 50er Jahren. In Knolls beeindruckendem Katalog ist ein Personenlexikon moderner und zeitgenössischer Designer aus der Jahrhundertmitte zu finden, darunter Jens Risom, Alexander Girard, George Nakashima, Isamu Noguchi, Richard Schultz, Warren Platner, Charles Pollock, Andrew Morrison & Bruce Hannah, Vignelli Associates, Richard Sapper, Maya Lin, Frank Gehry und Rem Koolhaas.
Die neueste Zusammenarbeit des Unternehmens war mit David Adjave, der die Washington Collection für Knoll und die Adjaye Collection für KnollTextiles entwickelte. Heutzutage konzentriert sich das Unternehmen unter anderem auf die sich verändernde Nachfrage der Gestaltung von Arbeitsplätzen im 21. Jahrhundert.
2011 gewann Knoll den Cooper Hewitt National Design Award des Smithsonian Design Museums in New York für korporative und institutionelle Errungenschaften. Mit diesem Preis wurden Knolls Erbe des amerikanischen modernen Designs und das Engagement für die Förderung der Balance aus gutem Design und Lebensqualität geehrt. Die Entwürfe Knolls können in Dauerausstellungen auf der ganzen Welt gefunden werden. Allein 30 davon wurden vom New Yorker Museum of Modern Art erworben.
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