Rotaflex Hängelampe von Pierre Guariche

Der im Jahr 1926 in Paris geborene Pierre Guariche, Student der Ecole Nationale Supérieure des Arts Décoratifs, tat sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer Gruppe französischer Designer zusammen, die wie er selbst auf der Suche nach einer modernen Alternative zu den traditionellen dekorativen Künsten Frankreichs waren. Zwischen 1953 und 1957 arbeitete er mit Joseph-André Motte  und Michel Mortier unter dem Kürzel ARP (Atelier des Recherches Plastiques) zusammen und entwarf Möbel mit innovativen Materialien und Formen. Gleichzeitig begann er, mit wichtigen Designfirmen zu arbeiten, darunter Airborne, Meubles TV, Huchers-Minvielle, Disderot und Steiner. In den späten Fünfzigern wurde Guariche Chefdesigner für das belgische Unternehmen Meurop, bei dem er sich auf elegante und dennoch preiswerte Möbelentwicklung konzentrierte. 

Am Höhepunkt seiner Karriere arbeitete Guariche hauptsächlich als Architekt und entwarf neben vielen Privatresidenzen auch kommerzielle und öffentliche Flächen, unter anderem mehrere Skistationen. Im Allgemeinen lassen seine Designs seine Hingabe an Schlichtheit erkennen und nutzen das Potenzial industrieller Produktion voll aus, ohne dadurch an Qualität zu verlieren.

Joseph-André Motte wurde 1925 in Frankreich geboren und studierte an der École des Arts Appliqués, die er als Klassenbester abschloss. Zusammen mit seinen Zeitgenossen Pierre Guariche, Michel Mortier, René Jean Caillette und Pierre Paulin trug er mit seiner Vorliebe für industrielle Materialien und experimentelle Formen, gegenüber des traditionellen dekorativen Möbeldesigns, maßgeblich zu Frankreichs Annäherung an den Modernismus der Nachkriegszeit bei.

Mottes Karriere war durch eine Anzahl an prestigeträchtigen Aufträgen gekennzeichnet. Dazu gehören die Inneneinrichtung und Möblierung der beiden Flughäfen Orly und Roissy, der Louvre und die Präfektur Val d’Oises. Zu seinen kultigsten Möbeldesigns zählen der Tripod Chair und der Presidential Desk. Auch wenn Motte Vorreiter in zeitgenössischer Kunst war, lässt sich in seinen Werken dennoch die altehrwürdige Treue zu Eleganz und einem kultivierten Lebensstil erkennen.