Der schwedische Architekt und Designer Nils „Nisse" Strinning (1917-2006) ist vor allem für sein minimalistisches und kostengünstiges String Bücherregal System und seine vielseitigen Designs aus Plastik bekannt.
Strinning wurde 1917 in Kramfors geboren und studierte von 1940 bis 1947 Architektur an der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) in Stockholm. Als Student erfand er —gemeinsam mit dem schwedischen Ingenieur Arne Lydmar—einen Weg Stahldraht mit Plastik zu überziehen. Indem er diese Methode verwendete, designte Strinning den Elfa Geschirrständer (1946), der Jahrzehnte später zu einem weltweiten Erfolg wurde. Heute wird dieser Geschirrständer von dem gleichnamigen schwedischen Unternehmen für Aufbewahrungslösungen hergestellt.
1949 designten Strinning und seine Frau Kajsa (geb. 1922) für einen von Schwedens größtem Verlagshaus Bonnier ausgeschriebenen Wettbewerb ein Bücherregal. Das extrem schlichte Design bestand aus zwei "Leitern" aus mit Plastik überzogenen Metalldraht und drei Böden. Aus den 194 eingereichten Designs wurde das String Bücherregal zum Gewinner gekürt. Das bezahlbare, leichtgewichtige, gut transportierbare, flexible und mit wachsenden Buchsammlungen vergrößerbare String—heute noch genauso zeitgemäß wie vor fast 70 Jahren—wurde zum sofortigen Erfolg. Als eines von Skandinaviens ikonischsten Designs wurde es mit mehr als 15 nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter die Goldmedaille der Mailänder Triennale 1954. 1979 wurde es in die Designsammlung des schwedischen Nationalmuseums aufgenommen.
1952 gründete Strinning sowohl String Design AB als auch Swedish Design AB. Im Jahr darauf kam String Plex gemeinsam mit einem einzigartigen Regalsystem auf den Markt, von dem jedoch behauptet wird, dass es Strinning nie gefiel. 1955 wurde das String Regal auf der H55 Helsingborg Ausstellung gezeigt. Da es sehr leicht nachgebildet werden konnte, wurde es schamlos kopiert. 1961 entschied der oberste schwedische Gerichtshof zugunsten von Strinning und das Regal wurde patentiert.
Im Laufe seiner Karriere designten Strinning und seine Frau eine Vielzahl an Objekten aus Plastik wie beispielsweise die Vispi Schüssel (1951) und auch andere freistehende Regale und Wandregale, darunter das Kam Bücherregal (1968), das 1993 mit dem Preis für herausragendes schwedisches Design von Svensk Form ausgezeichnet wurde.
Strinning verstarb 2006. Sein Unternehmen String Design AB hat seinen Hauptsitz seitdem nach Malmö verlegt und bringt weiterhin neue Produkte auf den Markt, unter anderem die String Büro Serie (2015), die 2016 den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekam.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von String
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