Philippe Starck

Frankreich

Der Ruf des Designers Philippe Starck, der 1949 in Paris geboren wurde, ist der eines Provokateurs, eines Verteidigers des demokratischen Designs und eines „Superstars der französischen Designszene”. Ihm wird nachgesagt, dass er als Kind unter dem Zeichentisch seines Vaters, einem Erfinder und Flugzeugbauer, schlief. Starck war Schüler an der École Camondo, doch sagte er später, dass er dort „nichts gelernt” habe und stattdessen von seiner eigenen Neugier angetrieben wurde.

Um das Jahr 1968 eröffnete Starck sein eigenes Studio in Paris und legte speziellen Fokus auf aufblasbare Designs; er arbeitete mit dem Meister für aufblasbare Möbel, dem Designer Quasar Khanh zusammen. Im folgenden Jahr stellte Starck beim Salon de l’Enfance einen aufblasbaren Entwurf vor und erlangte die Aufmerksamkeit des Modedesigners Pierre Cardin, der ihm sogleich eine Position als künstlerischer Leiter anbot.

Mitte der Siebziger war Starck mit seinen Designs für Nachtclubs, wie La Main Bleue in Montreuil und Les Bain Douches in Paris, sehr erfolgreich. In den Achtzigern eröffnete er sein eigenes Unternehmen Starck Product, das später, nach dem Roman Philip K. Dicks, in Ubik umbenannt wurde. Dort begann er damit, Möbel , Beleuchtungen und Dekoration für große Hersteller wie Alessi, Driade, Flos, Kartell und Vitra zu entwerfen.

1983, als der französische Präsident François Mitterand ihn aufforderte, die privaten Räume des Élysée Palastes zu renovieren, begann Starcks internationales Ansehen zu steigen. Daraufhin erhielt er regelmäßige Aufträge für Restaurant- und Hotelausstattungen. Zu den Highlights dieser Periode gehören das Café Costes in Paris (1984), Manin in Tokio (1985), das Theatron in Mexico City (1985), die Hotels Royalton (1988) und Paramount (1990) in New York City und das Delano Hotel in Miami Beach (1995). 1999 tat Starck sich mit dem Entwickler John Hitchcox für die Gründung von Yoo, einer Designfirma für kommerzielle und private Wohnungseinrichtungen, zusammen.

Starck gehört wohl zu den erfolgreichsten lebenden Designern und beim Auflisten seiner Werke kommt man um eine Kürzung nicht herum. Zu den bemerkenswertesten Arbeiten gehören der Miss Dorn Chair für VIA und später für Driade (1980); der Pat Conley I Chair für XO (1983); der J. Série Lang Chair für Driade (1986); der Hot Bertaa Kettle für Alessi (1987); der Miss Donna Mirror für OWO und später für Alessi (1987); der Lola Mundo Chair für Driade (1988), der Juicy Salif Lemon Squeezer für Alessi (1990), der W.W. Stool für Vitra (1990), der Louis 20 Chair für Vitra (1991), die Miss Sissi Table Lamp für Flos (1991); der Vicieuse Coffee Table für Driade (1992); die Excalibur Toilet Brush für Heller (1993); der Jim Nature Portable Television für Thomson (1994); die Rosy Angelis Lamp für Flos (1994); der Dr. No Chair für Kartell (1996); die Dr. Scud Fly Swatter für Alessi (1998); der La Marie Chair für Kartell (1998); der Miss C.O.C.O. Folding Chair für Cassina (1998); die Gnome Stools für Kartell (1999); das Bubble Club Sofa für Kartell (2000); der Hudson Chair für Emeco (2000); der Louis Ghost Chair für Kartell (2002) und die Guns Lamp für Flos (2005).

Zusätzlich zu Möbeln, Elektrogeräten und Produktdesign arbeitete Starck auch an so manchem Großprojekt, wie, unter vielen, vielen anderen, dem Kulturzentrum Alhóndiga in Bilbao (2010), dem Adriano Hafen in Palma de Mallorca (2012), Apple CEO Steve Jobs Yacht (2012), den P.A.T.H. Fertighäuser für Riko (2013) und dem Le Nuage Sportzentrum in Montpellier (2014).

Arbeiten von Starck sind in den meisten europäischen und amerikansichen Museen ausgestellt, darunter dem Musée National d’Art Moderne und dem Musée des Arts Décoratifs in Paris, im MoMA und im Brooklyn Museum in New York, im Vitra Design Museum in Weil am Rhein und im Design Museum London. Im Centre Pompidou wurde 2013 eine retroperspektive Starck-Ausstellung veranstaltet. Die vielen Preise, die er gewann, sind zu zahlreich, um sie hier zu nennen.