Norman Foster

Vereinigtes Königreich

Mit mehr als 250 Projekten in 40 Ländern weltweit ist Lord Norman Robert Foster, geboren 1935, wohl der erfolgreichste Architekt unserer Zeit. Seine nachhaltig konzipierten Entwürfe werden ohne Zweifel dauerhaften Einfluss auf neue Generationen haben.

Foster wuchs im industriellen Manchester, England, in einer Arbeiterfamilie auf. Von klein auf zeigte er Interesse an Architektur und ließ sich von seiner Heimatstadt und seinen Vorbildern Frank Lloyd Wright, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier inspirieren. Er studierte Architektur an der School of Architecture and City Planning der Universität Manchester, graduierte 1961 und absolvierte seinen Master in Architektur in Yale. Während seiner Studienzeit in Yale begegnete Foster den Architekten Paul Rudolph (1918 - 1997), Serge Chermayeff (1900 - 1996) und Vincent Scully (geb. 1920), die alle während Fosters gesamter Laufbahn Einfluss auf seine Arbeiten haben sollten.

1963 gründete Foster zusammen mit Su Brumwell, Wendy Cheesman und Richard Rogers, die er alle in Yale kennenlernte, das Architekturbüro Team 4 und wurde schon bald für sein High-Tech Design hochgelobt. Nachdem sich Team 4 1967 auflöste, gründeten Foster und seine Frau Wendy Cheesman (verst. 1989) Foster Associates in London, das heute als Foster + Partners bekannt ist. Mitte der Siebziger erlangte die Firma mit ihrem Design für den Hauptsitz von Willis Facer und Dumas (erbaut zwischen 1970 und 1975) in Ipswich, England, internationalen Ruhm. Fosters nachhaltiges Design beinhaltete ein für diese Zeit radikales Großraumkonzept.

Foster stand mit dem Architekten Richard Buckminster Fuller in erfolgreicher Partnerschaft, die von 1968 bis zu Fullers Tod 1983 andauerte. Sie arbeiteten zusammen an verschiedenen Projekten, die vor allem Wert auf Umweltbewusstsein legten, wie das Samuel Beckett Theater Projekt (1971) in Oxford. Durch die Neukonzipierung strenger architektonischer Standards zu „grüneren” und umweltfreundlicheren Konzepten ebnete Foster den Weg für eine neue, umweltbewusste Architektur. Mit der Nutzung natürlicher Ressourcen wie Licht und Wind und der Wertschätzung für die Lebensqualität in den Räumen, ist Foster ein Meister darin, Technologie als Mittel, nicht als Lösung zu benutzen.

Zu seinen bekannten Projekten gehören der Millennium Tower in Japan (1989); der Reichstag in Berlin (1992 - 1999); 30 St. Mary Ace in London, umgangssprachlich bekannt als London Gherkin (1997 - 2004); der Great Court des Britischen Museums in London (1994 - 2000) und das World Trade Center in New York (2002). Neben seinen vielen architektonischen Werken ist Foster auch im Entwerfen von Möbeldesigns sehr erfolgreich, mit Besonderheiten wie dem Nomos Table (1987) für Tecno, das Airline Seating System (1999) für Vitra, die 505 Sofa and Table Reihe (2002) für Walter Knoll, der RF1 Stacking Chair (2006) für Randers und der Teso Table (2013) für Molteni.

Im Laufe seiner glänzenden Karriere erhielt Foster viele Preise und Auszeichnungen, darunter die Royal Gold Medal für Architektur (1983), die Goldmedaille der Architekturakademie Frankreichs (1991), die Goldmedaille des amerikanischen Architekteninstituts (1994), den 21. Pritzker Architektenpreis Laureate (1999) und den Prinz-von-Asturien-Preis der Künste (2009). 1990 wurde er von der Königin von England zum Ritter geschlagen, 1999 wurde ihm der Titel „Lord Foster of Thames Bank” verliehen.

Heute decken Foster + Partners ein weites Spektrum an Projekten, von Stadtbauplänen und öffentlicher Infrastruktur zu Privathäusern und Möbeldesign. Wenn Sie neugierig auf Fosters eigene Gedanken zur Zukunft des Designs sind, schauen Sie sich den TED Talk „Norman Foster: My Green Agenda for Architecture.” für die DLD Konferenz in München an. Hier spricht er darüber, wie Architekten Computer nutzen können, um schadstofffreies Design zu schaffen.