Rowac

Chemnitz, Deutschland

Rowac, bekannt für Möbel im industriellen Stil, gehört zu den deutschen Herstellern, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aktiv waren und deren Produkte unter dem Namen des Herstellers anstelle von dem des Designers bekannt sind. Es wurde nicht aufgezeichnet, wer die Rowac-Designs kreierte, aber die Stücke wurden mit dem Logo des Unternehmens gemarkt, wodurch der Name im 21. Jahrhundert von Vintage Liebhabern wiederentdeckt werden konnte.

Das 1888 von Robert Wagner als Eisenwerk gegründete „ROWAC“ ist ein Akronym aus den ersten beiden Buchstaben des Vor- und Nachnamens des Gründers und des Anfangsbuchstaben der sächsischen Stadt Chemnitz. Obwohl Rowac ein großes Sortiment an industriellen Möbeln herstellte, darunter Stühle , Tische , Werkzeugkästen und Schränke , ist das Unternehmen vor allem für seine industriellen Hocker bekannt, die zu Vintage Klassikern geworden sind. Rowacs erster Hocker, der drei Beine aus Eisen und einen runden Sitz aus Holz hatte, kam 1905 auf den Markt. In den darauf folgenden Jahren wurden zahlreiche Variationen dieses Hockers produziert - manche mit drei Beinen, andere mit vier. Die letzte Neugestaltung wurde in den 1920ern vorgenommen, auch wenn der Hocker noch viele Jahre danach hergestellt wurde. Rowac patentierte viele seiner Produktdesigns, beispielsweise das eines Hockers, dessen Beine für den Versand schnell abgebaut und wieder angebracht werden konnten. Viele Fabriken und Werkstätten waren mit Rowac Hockern eingerichtet, darunter auch der Deutsche Gewerkschaftsbund in 1923 und die Klassenzimmer des Bauhaus von Walter Gropius in Dessau.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fabrik von der Regierung in Ostdeutschland verstaatlicht und wurde zu VEB Bemefa. 1990 wurde das Unternehmen als Bemefa Metallmöbel GmbH wieder privatisiert und ist heute als bemefa-simco bekannt.

Der Rowac Hocker ist im Museum für Angewandte Kunst in Wien und dem Institut für Kunstgeschichte an der Technischen Universität Delft in den Niederlanden ausgestellt.