Iittala

Finnland

Die historische finnische Glasmanufaktur Iittala wurde 1881 in dem gleichnamigen Dorf vom schwedischen Glasbläser Petrus Magnus Abrahamsson gegründet. Das Unternehmen wechselte mehrfach den Besitzer und hielt sich bis zur Wende ins 20. Jahrhundert gerade so über Wasser. Es dauerte noch bis in die 1930er Jahre hinein, ehe die Verschmelzung mit der Karhula Glasmanufaktur dem Unternehmen zu internationaler Anerkennung für seine wunderschönen funktionalen und künstlerischen Glaskreationen verhalf.

1932 schloss sich der finnische Designer Göran Hongell Iittala an. In den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg lotste Hongell zunehmend talentierte, externe Designer und Glasbläser zu Iittala, initiierte Design-Wettbewerbe, modernisierte die Einrichtungen des Unternehmens und das Angebot und spaltete Iittala 1937 schließlich wieder von Karhula ab. Karhula beschränkte sich fortan auf automatisierte Glasproduktion, während Iittala sich ausschließlich auf künstlerische Herstellungsverfahren konzentrierte.

Die angesehenen finnischen Designer Alvar Aalto  gehörten zu den ersten Kollaborateuren, die ikonische Glasentwürfe für Iittala anfertigten. Aino entwickelte ihre nützliche Bölgeblick Serie aus Pressglas 1932, die mittlerweile jedoch als Aalto Glasses bekannt ist. Alvar hingegen schuf 1936 die gewellte Savoy Vase, die von den Seen Finnlands inspiriert ist.

1946 organisierte Iittala einen Wettbewerb für zeitgenössisches Design der Glaskunst, den die finnischen Designmeister Tapio Wirkkala und Kaj Franck gewannen. Im Laufe der Zeit steuerten beide herausragende Arbeiten zu Iittalas Kollektion bei, so wie beispielsweise Wakkalas sehr skulpturale Kantarelli Vasen (1946).

1950 stieß eine weitere finnische Designlegende zu Iittala: Timo Sarpaneva. Nicht nur dass Sarpaneva das Iittala Logo entwarf, er schuf auch diverse Glasobjekte und Designs, die noch heute von Sammlern begehrt sind. Besonders erwähnenswert wären hierbei die Lansetti Vases (1952), die Orkidea Vases (1953), die i-Collection (1956), die Triennale Glasses (1956/57) und die Finlandia Vase (1964). Sarpanevas Glasentwürfe spielten eine Schlüsselrolle im Bekanntwerden skandinavischen Designs in der Nachkriegszeit und gewannen den Grand Prix der Triennale di Milano sowohl 1954 als auch 1957. Im Jahr 1956 wählte das Einrichtungsmagazin House Beautiful Sarpanevas Orkidea Vase zum „Most Beautiful Object of the Year“.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte Iittala weiterhin hohe Standards in Bezug auf Qualität und Innovationen in der Glasproduktion. 1990 wurde das Unternehmen von der Hackman Group übernommen und internationale Designer wie Konstantin Grcic  und Marc Newson  wurden beauftragt, neuen Kollektionen zu entwerfen. Seit 1996 arbeitet der finnische Designer Harri Koskinen als Hausdesigner für Iittala. 2007 dann wurde die Iittala Group von der Friskars Corporation übernommen, zu welcher auch Arabia, Royal Copenhagen , Rörstrand, Waterford und Wedgwood sowie weitere gehören.


*Bilder mit freundlicher Genehmigung von Iittala