Bramin

Dänemark

Der ursprünglich als N.A. Jørgensen bekannte, dänische Möbelhersteller Bramin wurde in Bramming, einer Region an der Westküste der Halbinsel Jütland, gegründet. Das Unternehmen stellte während der 1950er, 60er und 70er Sitzmöbel, Tische und Elementmöbel in einem für die dänische Mid-Century-Ära repräsentativen Stil her.

Aus Bramins Katalogen und Anzeigen lässt sich ableiten, dass N.A. Jørgensen die Marke Bramin um 1957 oder 1958 einführte. In den frühen 1960ern versprachen Bramins Werbekampagnen „Deres garanti for kvalitet form og function“ bzw. „Ihre Garantie für Qualität, Form und Funktion“ und benutzten dabei starke, moderne Bildsprache. Von da an nahm die eher traditionell orientierte N.A. Jørgensens Møbelfabrik eine untergeordnete Rolle ein. Das markante Bramin-Logo mit seinem abgerundeten, kleingeschriebenen und mittig ausgerichteten „a“, das sich von der übrigen Blockschrift abhebt, wurde allerdings erst Mitte der 1960er entworfen.

In seiner Blütezeit arbeitete Bramin mit vielen angesehenen dänischen Designern wie beispielsweise Johannes Andersen, Hans Olsen, Kurt Østervig, und Frank Reenskaug zusammen. Bramins eindeutig erfolgreichste Beziehung aber war die zu H.W Klein, einem in Norwegen geborenen Designer, der 1960 nach Dänemark zog, um für das Unternehmen zu arbeiten. Kleins bedeutendstes Design ist der  Ønskestolen (Mitte der 1960er), ein Polstersessel aus Leder auf einem fünfstrahligen Fußkreuz, aber er war außerdem für seine große Auswahl an Wohn- und Esszimmergarnituren und Aufbewahrungsmöglichkeiten bekannt. Andere unvergessliche Stücke von Bramin sind zum Beispiel der klassische Schaukelstuhl Nr. 182 von Reenskaug (ca. 1958) und der eigenwillig asymmetrische Stuhl Nr. 168 von Olsen (ca. 1956).

Die Region Bramming war jahrzehntelang ein wichtiger Knotenpunkt der dänischen Möbelindustrie mit beeindruckenden 20 Fabriken zu ihrem Höhepunkt. In den frühen 1980ern, besonders schwer von der globalen Rezession betroffen, schlossen viele in Bramming ansässige Unternehmen, Bramin eingeschlossen. Nach der Schließung zog Klein nach San Francisco. Auch wenn ein großer Teil der Geschichte Bramins über die Zeit verloren gegangen ist, haben die zahlreichen Möbelproduktionen des Unternehmens einen boomenden Platz auf dem heutigen Vintage-Markt.