Karl Ludwig Mordstein (1937 Füssen – 2006 Wilszhofen), Undeutlicher Deutlich, 1982. Farbradierung, Exemplar e.a. (Epreuve d'artiste) 4/9, 22,5 x 28 cm (Darstellung), 40 x 45 cm (Blattgröße), 43 x 48 cm (Rahmen), in Blei betitelt, nummeriert, monogrammiert und datiert. Hinter Glas gerahmt.
- in sehr gutem Erhaltungszustand
- Fluktuierende Ambivalenz -
zum Kunstwerk
Die Grafik ist mit „Undeutlicher deutlich“ betitelt und tatsächlich meinen wir etwas deutlich zu erkennen, das doch undeutlich bleibt. Wir sehen ein farblich in zwei Zonen geteiltes Bild, das einen Landschaftsraum mit Horizontlinie evoziert. Innerhalb dieser Landschaft ist eine Art Gestöber fragiler brauner Elemente im Gange, dass uns zwar klar vor Augen steht, sich visuell aber nicht aufschlüsseln lässt. Was sich ereignet bleibt rätselhaft, zumal im linken Bereich unter dem Gestöber eine für Mordsteins Grafikern dieser Zeit typische fragile Struktur sichtbar wird. Auch sie ist deutlich zu erkennen, doch führt die Deutlichkeit einzig zu einer erhöhten Undeutlichkeit. Eben diese Ambivalenz der Deutlichkeit führt Mordstein als Seherlebnis vor Augen.
zum Künstler
Karl Mordstein absolvierte die Werkkunstschule Augsburg und war zunächst in München als Gebrauchsgraphiker tätig, bevor er sich als freier Künstler ganz auf seine eigenen Schöpfungen konzentrierte. 1970 ehelichte Mordstein die Bildhauerin Sinen Thalheimer und das Künstlerpaar zog nach Starnberg. 1972 fand in München eine erste Einzelausstellung seiner Werke statt, die den Auftakt einer über Jahrzehnte währenden regen internationalen Ausstellungstätigkeit markierte. Ab 1987 lebte das Paar auf dem Hollerberg in Wilzhofen.
„Es ist gewiss nicht falsch, in der Anmutung seiner ruhig schwebenden Farbzeichnungen den Ausdruck einer Geisteshaltung zu erkennen, die sich gerade dieser bewussten Abkehr vom hektischen Kunstmarktgeschehen verdankt: konzentrierte Gelassenheit. Nicht wechselnde Befindlichkeit, sondern die Einfühlung in überindividuelle Schöpfungsrhythmen, die immerwährende Genesis im natürlichen Kreislauf von Werden und Vergehen drückt sich darin aus.“
- Stefan Tolksdorf
Auswahlbibliographie
Karl Mordstein. Aquarelle, Gouachen 1972 – 1975, Galerie Angst und Orny, München 1975.
Juliane Roh: Karl Mordstein. Bilder, Paintings 1976 – 79, Frankfurt a. M. 1979.
Siegfried Salzmann (Text): Karl Mordstein. Arbeiten auf Papier, Galerie Dorothea van der Koelen, Mainz 1982.
Galerie Heimeshoff (Hrsg.): Karl Mordstein. "Seelen-Notate"; Bilder, Arbeiten auf Papier, Bildkästen; 1985 – 1988, Essen 1988.
Stefan Tolksdorf (Text): Lebenszeichen. Mordstein, Karl und Sinen Thalheimer, Essen 2009.
ENGLISH VERSION
Karl Ludwig Mordstein (1937 Füssen - 2006 Wilszhofen), Undeutlicher deutlich, 1982. Color etching, e.a. (Epreuve d'artiste) 4/9, 22.5 x 28 cm (image), 40 x 45 cm (sheet), 43 x 48 cm (frame), titled, numbered, monogrammed and dated with pencil. Framed behind glass.
- in very good condition
- Fluctuating ambivalence -
About the work
The print is titled "Indistinct Clearly," and indeed we think we see something clearly that remains indistinct. We see an image divided by color into two zones, evoking a landscape space with a horizon line. Within this landscape, there is a kind of whirl of fragile brown elements that are clearly in front of our eyes, but cannot be visually resolved. What is happening remains a mystery, especially since a fragile structure, typical of Mordstein's graphic work at the time, appears in the left area below the flurry. It is also clearly recognizable, but the clarity only leads to increased ambiguity. It is precisely this ambivalence of clarity that Mordstein presents as a visual experience.
About the artist
After graduating from the Werkkunstschule in Augsburg, Karl Mordstein worked as a commercial artist in Munich before becoming a freelance artist and concentrating entirely on his own creations. In 1970 Mordstein married the sculptor Sinen Thalheimer and the artist couple moved to Starnberg. In 1972, Mordstein had his first solo exhibition in Munich, which marked the beginning of an active international exhibition career that lasted for decades. From 1987 the couple lived on the Hollerberg in Wilzhofen.
“It is certainly not wrong to recognize in the impression of his calmly floating color drawings the expression of a state of mind that owes itself precisely to this conscious turning away from the hectic art market: concentrated serenity. It is not a changing state of mind, but an empathy with the supra-individual rhythms of creation, the perpetual genesis in the natural cycle of becoming and passing, which is expressed in them.”
- Stefan Tolksdorf
Selected Bibliography
Karl Mordstein. Aquarelle, Gouachen 1972 – 1975, Galerie Angst und Orny, München 1975.
Juliane Roh: Karl Mordstein. Bilder, Paintings 1976 – 79, Frankfurt a. M. 1979.
Siegfried Salzmann (Text): Karl Mordstein. Arbeiten auf Papier, Galerie Dorothea van der Koelen, Mainz 1982.
Galerie Heimeshoff (Hrsg.): Karl Mordstein. "Seelen-Notate"; Bilder, Arbeiten auf Papier, Bildkästen; 1985 – 1988, Essen 1988.
Stefan Tolksdorf (Text): Lebenszeichen. Mordstein, Karl und Sinen Thalheimer, Essen 2009.
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