Kranen/Gille

's-Hertogenbosch, Niederlande

Jos Kranen und Johannes Gille gründeten 2007 das Designstudio Kranen/Gille in Eindhoven, das auf Möbel, Beleuchtung und Accessoires spezialisiert ist. 2010 zog das Studio nach 's-Hertogenbosch in den Niederlanden. Die Arbeiten von Kranen/Gille feiern Gegensätze, so etwa durch überraschende Verbindungen von industriellen und natürlichen Materialien. Außerdem streben die Designer*innen danach verschiedene Fachrichtungen, Handwerkskünste und Techniken auf neue Weise miteinander zu verknüpfen. Seit seinen Anfängen zeigt das Studio Werke in limitierten Auflagen auf großen Designmessen und in Galerien. So waren ihre Arbeiten bereits auf der Design Miami, der Salone Del Mobile, der London Design Week, in der Gallery FUMI , bei Priveekollektie, Rossana Orlandi und Dilmos Milano zu sehen.

Kurz nach ihrer Gründung nahmen die Designer*innen die Produktion von unlimitierten Auflagen für Marken wie Functionals, West Elm und anderen auf. “Wir hatten das Gefühl, einen anderen Weg einschlagen zu müssen und so direkt auf den Kunden zuzugehen. Stücke in limitierter Auflage verschwinden oftmals in Privatsammlungen und werden danach nie wieder gesehen. Ein Produkt will aber Teil der Gesellschaft werden. Designer*innen sollten sich nicht nur mit einem Aspekt der Arbeit befassen, sondern das ganze Paket mitbringen”, so die Designer*innen.

Herausragende Projekte sind bisweilen die Möbel- und Lampenserie Islands (2011), die von den schweren Maschinen der industriellen Revolution und den Festungen aus Stahl inspiriert ist, welche während des Zweiten Weltkriegs die Küste Großbritanniens schützten. Außerdem Plant (2013), eine Kollektion bestehend aus Möbeln und Beleuchtung. Die Arbeiten sind als “industrielle Wucherungen” konzipiert und wachsen wie Pflanzen heran, um eine bestimmte Funktion zu erfüllen. 2014 beauftragte das niederländische Museum Zuiderzeemuseum Enkhuizen das Studio mit einem Entwurf, der sich auf die ständige Sammlung beziehen sollte und schließlich in Combers Cabinet (2015) resultierte. Für diese Serie wurden die Designer*innen zu ‘Strandräubern’ und durchstreiften die verschiedenen Ausstellungsstücke des Museums. Frei nach dessen Motto – Sammeln und Bewahren – wählten sie neun Objekte aus und stellten diese in einer Reihe von umgedrehten Glasgefäßen aus, um sie wie Lampen wirken zu lassen.

Kranen (1977 im niederländischen Tegelen geboren) und Gille (1979 im deutschen Marburg geboren) trafen sich während ihres Studiums an der Design Academy Eindhoven. Beide machten 2014 ihren Bachelorabschluss.