José Caldas

Bahia, Brasilien

Der brasilianische Architekt und Designer José Zanine Caldas wurde 1919 in Belmonte auf der Südküste von Bahia geboren. Im Alter von 18 Jahren ging er nach São Paulo, um als Bauzeichner zu arbeiten. Zwei Jahre später, 1939, gründete Zanine sein eigenes Architekturmodell Studio in Rio de Janeiro. Er kreierte Prototypen für verschiedene Projekte für die modernen Architekten Lúcio Costa (1902-1998), Oswaldo Arthur Bratke (1907-1997) und Oscar Niemeyer (1907-2012).

1948 gründete Zanine mit Geschäftspartnern Sebastião Henrique da Cunha Pontes und Paulo Mello die Möbelfirma Movéis Z in São José dos Campos. Zanine entwarf preiswerte, organisch-geformte Stücke aus Schichtholz, die von der Ästhetik der europäischen Moderne inspiriert waren.

Irgendwann in den frühen 1950ern verließ Zanine das Unternehmen und kehrte nach Bahia zurück. Dort wurde er von den regionalen Kunsthandwerkern inspiriert und gestaltete Möbel und bildhauerische Arbeiten aus abgeholzten Bäumen und heimischen Hölzern, wie Pequi, Acajou und Vinhático. Er setzte sich für nachhaltige Möbel örtlicher Erzeugung ein. Zanine, der weitestgehend als Autodidakt arbeitete, konzipierte skulpturale aber praktische Stücke, als auch handgeschnitzte Sitzmöbel und Tische aus Rohholz.

Während der frühen 1960er lehrte Zanine Modellbau an der University of Brasília. Während dem Militärputsch 1964, musste er nach Rio de Janeiro umziehen. Dort entwarf er moderne Wohnungen für die wohlhabende Gegend von Joatinga.

1983 gründete er DAM (Foundation Center for the Development of Applications of Brazilian Woods) mit dem Ziel, der Zerstörung der brasilianischen Wälder entgegenzuwirken.

1990 erhielt er die Silbermedaille von der französischen Architektenkammer und 1991 den Ehrentitel als Architekt des IAB (Institute of Architects of Brazil). Zanines Arbeiten sind in ständigen Sammlungen zahlreicher internationaler Museen zu finden, wie dem Louvre in Paris sowie in Museen und Galerien in ganz Brasilien.

Zanine verstarb 2011 an einem Herzinfarkt.