Carl Malmsten

Schweden

Im Unterschied zum Großteil seiner Zeitgenossen war der schwedische Architekt und Designer Carl Malmsten (1888-1972) ein starker Kritiker des Funktionalismus und ein Verfechter traditioneller schwedischer Handwerkskunst. Malmsten war außerdem ein leidenschaftlicher Lehrer, der nach alternativen Herangehensweisen und Methoden suchte, um handgefertigte Produkte zu entwickeln.

Malmsten wurde 1888 in Stockholm geboren und studierte an der Stockholmer Universität, an welcher er 1908 seinen Abschluss machte. Anschließend sammelte er praktische Erfahrungen durch Tischlerei Praktika am Nordischen Museum und in Skansen (1909-1910). Zwischen 1911 und 1916 arbeitete er in unterschiedlichen Architekturfirmen.

1916, im Alter von 28 Jahren, gründete Malmsten ein Studio in Stockholm und arbeitete selbstständig im Möbeldesign. Im selben Jahr gewann er einen Möbelwettbewerb für Stockholms neues Rathaus. Durch dieses öffentliche Ausstellen seiner Möbel wurde er bald ein sehr gefragter Designer und stellte 1917 an der Seite von angesehenen Architekten und Designern wie Gunnar Asplund and Uno Åhrén at The Home Exhibition. Malmsten’s lifetime goal was to create practical furniture that would developed the user’s well-being and create total harmony within the space the furniture occupied.  With a fine eye for detailing, he was meticulous in his construction, often focusing on the direction of fibers, as well as refining and preserving the structure of each piece.

und Uno Åhrén bei der The Home Ausstellung (Hemutställningen) aus. Malmstens Lebensziel war es, praktische Möbel zu konzipieren, die das Wohlbefinden des Benutzers verstärken und eine absolute Harmonie in dem Raum, in dem sie sich befinden, kreieren. Er hatte ein Auge für Details und arbeitete akribisch an seinen Konstruktionen. Häufig fokussierte er sich auf die Richtung der Fasern und verfeinerte außerdem die Struktur jedes Stückes.

Irgendwann zwischen 1904 und 1973 designte er für das weltberühmte Kaufhaus NK in Stockholm. Während der 1920er Jahre bekam Malmsten Aufträge von bedeutenden Kunden wie dem schwedischen Prinzen Gustaf VI Adolf für den Ulriksdal Palast (1923), dem Konzerthaus in Stockholm, dem Unternehmen Swedish Match (1928), dem Waldorf-Astoria in New York (1930) und dem House of the League of Nations in Genf (1934). Die meisten seiner Möbelstücke sind nach der auftraggebenden Stadt oder dem Kunden benannt.

1930 gründete Malmsten die Carl Malmsten Furniture Studies (Möbelstudien) in Stockholm, welche im Jahr 2000 zu einer eigenen Fakultät an der Universität in Linköping wurden. Die Studien bestehen aus Kursen in Möbeldesign, Tischlerei, Möbelkonservierung und Möbelpolsterung. 1957 gründete Malmsten eine zweite Schule, Capellagården, in Vickleby auf der Insel Öland. Heute bietet die Schule Kurse in Textilhandwerk und Design, Tischlerei, Möbeldesign, Schreinerei, Keramik und biologischem Gartenbau an.

Im Laufe seiner ruhmreichen Karriere wurde Malmsten mit zahlreichen angesehenen Preisen ausgezeichnet, darunter die Prinz Eugen Medaille für Design 1945. Er war Mitglied von Svenska Slöjdforeningen (Schwedische Vereinigung für Industriedesign). Er vertrat die traditionelle Vorstellung von der Rolle eines Zuhauses als Platz für Zusammenkünfte und Freizeit und war der Meinung, dass die Rationalisierung des Zuhauses durch funktionalistische Prinzipien eine Perversion dieser wichtigen Rolle war.

Malmsten starb 1972 auf der schwedischen Insel Öland. Malmsten arbeitete bis zu seinem Tod als Designer und Lehrer. Es wird angenommen, dass der Designer mehr als 20.000 Skizzen und detaillierte Zeichnungen seiner Designs hinterließ, welche heute als Kulturerbe gelten und Teil der Siv und Carl Malmsten Gedächtnis-Stiftung sind. Malmstens Beitrag zu schwedischem Handwerk und zur Bildung sind bis heute in Erinnerung geblieben, da er sich für zukünftige Generationen wünschte, dass sie die Möglichkeit bekommen würden, ihre angeborenen kreativen Bestreben zu fördern. Seine Hingabe und Leidenschaft im Bezug auf schwedisches Design hat ihm, neben Bruno Mathsson und Yngve Ekström, den Titel als Schwedens bekanntester Möbeldesigner eingebracht.