Berndt Friberg

Schweden

Berndt Friberg (1899-1981) war ein schwedischer Keramikkünstler, der in den 1950ern besonders aktiv war. Er war für sein meisterliches Können bezüglich der Form und seine geometrischen und glänzenden Glasuren bekannt. Ihm wird außerdem, gemeinsam mit seinen Mentoren Wilhelm Kåge und Stig Lindberg zugeschrieben, das G-Studio von Gustavsberg in das goldene Zeitalter der Keramik geführt zu haben.

Nils Edmund Berndt Friberg wurde 1899 in Höganäs, Schweden, geboren. Mit dreizehn Jahren begann Friberg eine Ausbildung bei der örtlichen Porzellanfabrik, Höganäs Keramik, während er gleichzeitig eine technische Schule besuchte. In seinen Entwicklungsjahren arbeitete Friberg außerdem 1918 für die dänische Fabrik Møller & Bøgley und 1919 für die Raus Fabrik in Helsingborg, Schweden.

1934 begann Friberg als Dreher für den schwedischen Keramikkünstler Wilhelm Kåge (1889-1960) in der Gustavsberg Porzellanfabrik zu arbeiten. Kåge, welcher der künstlerische Leiter war, wurde ein Mentor und Freund von Friberg. Friberg arbeitete ebenfalls eng mit dem Keramiker Stig Lindberg (1916-1982) zusammen, der schließlich als künstlerischer Leiter auf Kåge folgte. 1941 hatte Friberg gemeinsam mit Stig Lindberg und dem Keramikkünstler Calle Blomkvist (1902-1982) seine erste Ausstellung in Stockholm.

Als Perfektionist bestand Friberg darauf, all seine Werke selber per Hand zu drehen, eines nach dem anderen, und alle, die nicht genau seiner Vorstellung entsprachen, zu verwerfen. Friberg wurde sehr stark von chinesischer und japanischer Kunst beeinflusst und folgte deren Tradition, seine Glasuren per Hand aufzutragen, häufig in Schichten, um Struktur und Tiefe in seinen Werken zu erlangen. Die für Friberg charakteristische Glasur war als Hasenfell-Glasur bekannt. 1944 eröffnete Friberg sein eigenes Atelier in Gustavbergs Studio, das unter dem Namen G-Studio bekannt war. Das 1942 von Kåge initiierte G-Studio war eine unabhängige, innerhalb der Fabrik gelegene Kunststadt, in der die Künstler die nötige Freiheit hatten, um neue Serien zu entwickeln.

1951 hatte Friberg im Artium in Göteborg, Schweden, seine erste Einzelausstellung. Die Ausstellung wurde gut aufgenommen und viele berühmte Personen interessierten sich für Friberg, darunter auch König Gustav VI Adolf, der ein leidenschaftlicher Sammler von Fribergs Werken wurde und mehr als 100 seiner Stücke besaß. Da die Nachfrage nach Fribergs Arbeiten stieg, wollte die Gustavsberg Fabrik einige seiner Stücke in Serie produzieren.  Friberg wehrte sich gegen die Massenproduktion seiner Werke, aber seine Selecta Serie wurde schließlich von der Fabrik in Serie produziert. Dies sind die einzigen von Friberg entworfenen Stücke, die nicht seine Signatur tragen.

Als sich schwedisches Steingut in den 1960ern zu einem rustikaleren und schwereren Stil hin entwickelte, nahm Friberg lediglich kleine Veränderungen an seinen Arbeiten vor, darunter dunklere Glasuren wie seine glänzende Ochsenblut Glasur. 1965 stellte er 650 seiner Arbeiten im NK Salon in Stockholm aus. Hier wurde die Aniara Glasur, eine seiner berühmtesten Glasuren, von dem nobelpreisgekrönten Autoren Harry Martinsson getauft.

Friberg arbeitete bis zu seinem Tod 1981 in der Gustavsberg Fabrik. Im Laufe seines Lebens produzierte Friberg selbstständig tausende handgetöpferter und handglasierter Stücke, die von Miniaturen, nicht größer als ein paar Zentimeter, bis hin zu großen Bodenvasen reichen. Seine Stücke sind mit „Friberg“ signiert und enthalten außerdem eine Hand für Gustavsberg und das Herstellungsjahr, welches er bis Mitte der 1970er mit einem Buchstaben angab bis er danach die tatsächliche Jahreszahl in seine Stücke einschnitt.

Fribergs Werke sind unter anderem im Nationalmuseum in Stockholm, dem Museum of Applied Art, dem Nationalmuseum Dänemarks in Kopenhagen und dem Röhsska Museum in Göteborg zu sehen. Er wurde 1948, 1951 und 1954 mit dem goldenen Preis bei der Triennale di Milano ausgezeichnet, 1960 mit der Gregor Paulsson Trophäe, 1965 mit dem ersten Preis bei dem Faenza International Ceramic Art Wettbewerb und 1980 mit der Prinz Eugen Medaille.