Anni Albers

Connecticut, Vereinigte Staaten

Die Textildesignerin, Weberin, Grafikerin und Schriftstellerin Anni Albers (geboren Annelise Elsa Frieda Fleischmann) wurde am 12. Juni 1899 in Berlin geboren. Zwischen 1916 und 1919 studierte sie bei Martin Brandenburg in Berlin Kunst. Sie setzte ihr Studium dann zwischen 1919 bis 1920 an der Kunstgewerbeschule in Hamburg, später an den bekannten Bauhaus-Schulen in Weimar (1922–25) und Dessau (1925–29) fort. Dort lernte sie bei den Malern Wassily Kandinsky and Paul Klee bevor sie am Seminar für Weberei teilnahm. Noch während ihres Studiums experimentierte sie mit neuartigen Webstoffen und wurde zu einer Vorreiterin der abstrakten Kunst. Im Jahr 1922 lernte sie dann an der Bauhaus-Universität in Weimar den Maler, Farbtheoretiker, Schriftsteller und Pädagogen Josef Albers (1888-1976) kennen —vor allem für seine Bildreihe Homages to the Square bekannt, die er zwischen 1950 und 1976 malte. Die beiden heirateten im Jahr 1925.

Nach der Schließung der Bauhaus-Universität im Jahr 1933, wanderte das Ehepaar in die Vereinigten Staaten aus. Albers unterrichtete von 1933 bis 1949 am experimentellen Black Mountain College in North Carolina. Sie beschäftigte sich während dieser Zeit intensiv mit der Weberei, schrieb eine Reihe von Essays zum Thema Design und stellte aus ungewöhnlichen Materialien wie Zellophan und Jute Stoffe her. 1937 nahm sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Die Familie zog 1950 nach Conneticut um, wo ihr Ehemann an der Yale University School of Art im Vorstand des Fachbereichs Design arbeitete. Nach einem Aufenthalt am Tamarind Lithography Workshop in Los Angeles (wo ihr Mann ein Forschungsstipendium angetreten hatte), begann sie 1963, mit verschiedenen Druckverfahren zu arbeiten —von Siebdruck über Lithografie bis hin zu Kupferstichen. Im Jahr 1965 veröffentlichte sie dann ihr zentrales Werk, On Weaving. Nach seinem Tod im Jahr 1976, betreute Sie das Vermächtnis ihres Mannes während sie weiter an ihren eigenen Textildesign und Druck Projekten arbeite. Sie starb im Mai 1994 in Orange, Connecticut als eine der bedeutendsten Textilkünstlerinnen des 20. Jahrhunderts.