Ettore Sottsass

Milan, Italien

Architekt und Designer Ettore Sottsass wurde 1917 im österreichischen Innsbruck geboren und wuchs in Mailand auf. Bis zu seinem Abschluss 1939 studierte er Architektur am Polytechnikum in Turin. Als Mitglied der italienischen Armee verbrachte er den Großteil des Zweiten Weltkrieges in einem jugoslawischen Konzentrationslager. Im Jahr 1947 eröffnete er in Mailand sein erstes Studio und beschäftigte sich  neben der Beteiligung am Wiederaufbau in der Nachkriegszeit mit Innenarchitektur und Ausstellungsdesign.

1958 begann er für Olivetti zu arbeiten und entwarf mehrere sehr charakteristische Stücke - darunter Valentine, die kultige rote Schreibmaschine aus Plastik von 1969 - und verwandelte so das große, kalte Bürozubehör jener Zeit in verspielte, zugängliche Maschinen.

Einen Teil der 60er Jahre verbrachte Sottsass sowohl in Indien, das ihn mit seinen lebhaften Farben faszinierte, als auch in den Vereinigten Staaten, wo die Pop Art es ihm antat. 1973 war er neben Gaetano Pesce, Alessandro Mendini und anderen, Mitgründer von Global Tools, einem experimentellen Designkollektiv. Während der 70er arbeitete er mit Alessi, Baccarat und Knoll zusammen und entwarf Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel Gewürzgarnituren und Karaffen.

1980 gründete er die Architektur- und Designfirma Sottsass Associati und 1981 die Memphis Gruppe, eine einflussreiche, extravagante Designfirma, die für ihre bunt leuchtendenen postmodernen Möbel, Keramiken und Lampen bekannt war. Er arbeitete für die Gruppe, bis er sich 1985 wieder der Architektur zuwandte und verstarb im Alter von 90 Jahren.